Jetzt spenden!

“Meine Zukunft nehme ich selbst in die Hand"

17.01.2022 | gAG Metropolregion Rhein-Neckar

Nora Washington war JOBLINGE-Teilnehmende in Ludwigshafen und brauchte zwei Anläufe im Programm, um ihren persönlichen Berufsweg zu finden. Warum sie ihre erste Ausbildung abbrach, welche wichtigen Fähigkeiten sie bei JOBLINGE gelernt hat und was sie anderen jungen Menschen in ihrer Situation raten würde, lesen Sie hier:  
 
Fachabitur – Und jetzt?

“Ich heiße Nora und ich mache seit September 2021 mein Freiwilliges Soziales Jahr im Wohlfahrtswerk Mannheim. Hier fühle mich sehr wohl und bin endlich angekommen. Ohne JOBLINGE hätte ich es aber nicht geschafft. Denn nach meinem Fachabitur wusste ich überhaupt nicht, in welche Richtung mein beruflicher Weg gehen soll. Alle Türen standen mir plötzlich offen, doch so richtig passend erschien mir nichts. Schnell habe ich gemerkt: Schulische Stärken sind mit beruflichen Stärken überhaupt nicht vergleichbar. Aus diesem Grund holte ich mir Unterstützung von außen.  
 
Mit zwei Anläufen zum Ziel

Meine JOBLINGE-Geschichte brauchte zwei Anläufe. Das erste Mal wurde ich schnell in die Ausbildung zur Notarfachangestellten vermittelt – ein Beruf, von dem ich dachte, dass er zu mir passt. Ich brach die Ausbildung ab, denn mir wurde bewusst, dass ich mich nicht ernsthaft mit meinen beruflichen Stärken befasst habe. Davon habe ich mich aber nicht entmutigen lassen und startete den zweiten Anlauf. Diesmal fokussierte ich mich gemeinsam mit den JOBLINGE-Mitarbeiter*innen auf die Frage, was meine Stärken sind, wohin ich mich langfristig entwickeln will. Mitten im Corona-Lockdown startete meine Gruppe mit sehr großer Verunsicherung, fehlenden Praktika und vielen Fragezeichen. Doch wir hielten als Gruppe zusammen und halfen uns gegenseitig. Beeindruckend fand ich, wie viel Mühe sich das JOBLINGE-Team gegeben hat, uns in dieser schwierigen Zeit mit potenziellen Unternehmen zusammenbringen. An manchen Tagen hatten wir sogar vier digitale Unternehmensvorstellungen. Die haben mir besonders gefallen und eine davon war vom Wohlfahrtswerk, bei dem ich heute mein FSJ leiste. 

Sich vertrauen und dazu stehen

Mit der Zeit wurde mir immer bewusster, dass ich im sozialen Bereich arbeiten möchte und anderen Menschen auch beruflich helfen will. Das JOBLINGE-Team war für mich da, sie haben mir mehr Selbstbewusstsein gegeben, Entscheidungen zu treffen, mich auszuprobieren und dahinter zu stehen. Nicht mehr zu zweifeln, sondern mir selbst zu vertrauen. Auch als mir klar wurde, dass ich mich noch nicht für eine feste Ausbildungsstelle entscheiden möchte, standen sie hinter mir und unterstützen mich bis heute bei der Planung und Vermittlung in mein Freiwilliges Soziales Jahr. 

„Meine Zukunft nehme ich selbst in die Hand“ 

Meine persönliche Zukunft ist mir sehr wichtig, denn in meiner Vergangenheit gab es einige Hürden, die ich überwinden musste. Diese Erlebnisse führten dazu, dass ich auch im beruflichen Bereich wenig Sicherheit und Halt verspürte und oft auf mich alleine gestellt war. Das will ich ändern und meine Zukunft selbst in die Hand nehmen! Ich wünsche mir für meine Zukunft einen geregelten Job. Vielleicht studiere ich auch wie meine Geschwister und ich wünsche mir Kinder, denen ich ein gutes Leben bieten kann. 

Nicht hinterfragen, sondern machen

Ohne JOBLINGE hätte ich wahrscheinlich noch viele Runden gedreht, ohne zu wissen, worauf ich eigentlich zulaufe. Deswegen bin ich sehr dankbar! Mein Rat an andere in dieser Situation: Sucht euch Hilfe und fangt an! Hinterfragt nicht alles und bleibt motiviert, denn es gibt Menschen, die das Beste für euch wollen.”  

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!