Digitale Lernkonzepte standen schon vor Corona bei JOBLINGE als wichtige Kompetenz auf der Tagesordnung. Als sich im März abzeichnete, dass wir unsere Standorte für damals noch unbestimmte Zeit schließen mussten, haben wir auf dem Fundament unserer bisherigen Erfahrungen das JOBLINGE Digitalkonzept entwickelt.

Mit Umstellung auf eine reine „Home-Office“-Situation war für JOBLINGE im März zunächst die Herausforderung, dass sowohl Mitarbeiter*innen, als auch Jugendliche mit der notwendigen Technik und Infrastruktur ausgestattet werden mussten, um diese Herausforderung zu meistern – 75 Prozent unserer Jugendlichen verfügen nicht über einen Laptop oder festen Internetzugang, um gezielt daheim zu lernen. So spaltete sich unsere Arbeit schnell in zwei Bereiche: Vor Ort mussten Mitarbeitende und Teilnehmende in die Lage versetzt werden, überhaupt weiter zu lehren und zu lernen. Gleichzeitig musste unser Programm zu 100 Prozent digital werden.

Wir haben deshalb – aufbauend auf unseren Digitalisierungsprojekten der letzten Jahre – unser Programm in digitale Formate übersetzt, und können so die gesamte Maßnahme auch ohne physische Präsenz der Teilnehmenden anbieten. Das bedeutet, dass nicht nur Kompetenzvermittlung und Gruppeprojekte in stringentem pädagogischen Aufbau möglich sind, sondern auch intensive persönliche Beratung und individuelle Betreuung durch die Mentoren digital umgesetzt werden. Auch Betriebsbesichtigungen und Praktika – entwickelt mit unseren Partnerunternehmen – werden online ermöglicht. Denn nur durch die Verbindung all dieser Elemente bleiben alle JOBLINGE Grundsätze erhalten.

Diese Aufgabe, die in normalen Zeiten Monate in Anspruch genommen hätte, haben wir in Wochen dank all unserer Mitarbeiter und dem ehrenamtlichen Einsatz unserer Partner gestemmt. Als Initiative mussten wir seit März viel lernen, viel neu erfinden und für unsere Zwecke maßschneidern.

Mit diesem Ansatz erhalten die Jugendlichen nicht nur eine Perspektive, Struktur und Unterstützung, sondern erwerben ausbildungsrelevante Kompetenzen, bekommen auch im digitalen Format eine persönliche Bezugsperson an die Seite gestellt, erleben digitale Interaktionsmöglichkeiten in der Gruppe und erhalten Zugänge zu Ausbildungsbetrieben, die ihnen auch in der Krise eine konkrete Chance für Ihre Zukunft bieten.

Perspektivisch bedeutet das jedoch, dass wir im Bereich digitales Lernen mittlerweile noch stabiler, noch breiter aufgestellt sind und zukunftsweisende Konzepte entwickelt haben. Perspektivisch bedeutet das auch, dass Jugendliche bei uns jetzt noch besser aufgehoben und betreut sind und wir bewiesen haben, dass auch unter größtem Druck für uns eins immer im Mittelpunkt steht: Der gemeinsame Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit.