Jetzt spenden!

Ausbildung mit Kind
JOBLINGE für junge Eltern

Ausbildung mit Kind? Jungen Eltern im Leistungsbezug gelingt nur selten der nachhaltige Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Oft sind die zu meisternden Hürden zu groß. Das hat nicht nur Auswirkungen auf ihre heutige Lebenssituation, sondern betrifft zugleich die Zukunftschancen ihrer Kinder. Bisher gibt es wenig Angebote auf dem Markt, die insbesondere junge Eltern mit geringer Qualifikation bzw. ohne Berufsausbildung auf ihrem Weg in den ersten Arbeitsmarkt begleiten. Wir setzen hier an. Machen Sie mit!

 

0.4

Prozent der
Ausbildungen in Teilzeit

0

leistungsberechtigte Erziehende unter 35 Jahren mit minderjährigen Kindern

0

Jede 5. Familie ist Einelternfamilie

3 Fragen an: Stefanie Baic, Leitung Business Development


Warum JOBLINGE für junge Eltern?  

Über eine halbe Million junger Mütter und Väter unter 35 sind abhängig von staatlichen Leistungen. Viele haben keine Ausbildung – der Start ins Berufsleben wird zu einem Hürdenlauf, der mit der Familienverantwortung nur schwer zu meistern ist. Wir wollen diese jungen Eltern ermutigen, ihnen ihre Chancen aufzeigen und gemeinsam Perspektiven erarbeiten. Dafür verbinden wir unsere jahrelange Erfahrung beim Arbeitsmarkteinstieg und unser starkes Unternehmensnetzwerk mit den Zugängen und Wissen unserer Netzwerkpartner, die diese jungen Familien in lebensweltlichen Themen unterstützen.

 

Was ist der Ansatz?  

Wir aktivieren junge Eltern über unsere Netzwerkpartner oder über Direktansprachen, noch bevor die Elternzeit zu Ende ist, um ihnen frühzeitig einen (Wieder-)Einstieg zu ermöglichen. Wir ermutigen über Rollenvorbilder, zeigen Chancen auf und bieten konkrete, kurzfristige Unterstützung an – übrigens auch bei der Betreuungsplatzsuche. Unsere Unterstützung erfolgt zunächst über ein flexibles und digitales Coaching, das berufsorientierende Elemente und konkrete Bewerbungsvorbereitung mit eltern-spezifischen Themen wie bspw. Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbindet. Je nach weiterem Unterstützungsbedarf ist anschließend auch eine Teilnahme am intensiveren JOBLINGE Programm möglich.

 

Wie geht es weiter?

Im nächsten Schritt wollen wir die Unternehmen stärker mit einbeziehen und dabei auch auf unser großes Unternehmensnetzwerk aufbauen: für junge Menschen mit Familienverantwortung brauchen wir flexiblere Modelle in der Ausbildung. Eine Chance sehen wir in der Möglichkeit der Teilzeitausbildung. Dieses Modell wird allerdings in der Praxis kaum genutzt, nur 0,4% der Ausbildungsverträge werden derzeit in Teilzeit abgeschlossen, hier gibt es wenig Bewegung. Dabei sehen wir gerade jetzt in der Corona Pandemie, dass es sich für Unternehmen lohnen kann, sich familienbewusst aufzustellen: laut einer Studie des Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ sind familienfreundliche Unternehmen besser mit den Anforderungen an die Flexibilität klargekommen. Wenn sie sich informieren wollen, Ausbildungsplätze in Teilzeit anbieten oder mit Ihrer Expertise unterstützen wollen, treten Sie gerne mit mir in Kontakt!

 

Im Interview: Marc Aulerich, Personalgewinnung Kita Frankfurt

Wie organisieren Sie das bei Kita Frankfurt, dass Ausbildungen mit Kind möglich sind?

Gemeinsam mit den Fachschulen für Sozialwesen begleiten wir zum Teil sehr unterschiedliche Ausbildungsmodelle. So können die Auszubildenden auch selbst danach entscheiden, was am besten zu ihrer eigenen Situation passt. Wir selbst sind dabei gerne ein professioneller und verlässlicher Ansprechpartner für alle praktischen Anteile vor, während und nach der Ausbildung – und freuen uns natürlich sehr, dass viele Menschen sich auch dann noch für diesen Weg entscheiden, wenn sie bereits eigene Kinder haben.

 

Warum ist es wichtig, auch als Unternehmen auf die Bedürfnisse von Erziehenden in Ausbildung einzugehen? Welchen Mehrwert hat das aus Ihrer Sicht?

Unsere Teams sind so bunt wie unsere schöne Stadt. Jede*r bringt etwas mit: Kompetenzen, Schwerpunkte, Interessen – und eben auch die eigenen Lebensumstände. Wir sehen die Diversität unserer Mitarbeiter*innen als Bereicherung für unseren pädagogischen Alltag. Das beginnt auch schon in der Ausbildung. Hier ist es besonders wichtig, gemeinsam mit den Auszubildenden und den Fachschulen den richtigen Weg zu finden und auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Denn dadurch machen wir es letztendlich mehr Menschen möglich, den Weg in unseren wundervollen Beruf erfolgreich zu gehen – und damit noch mehr für die Kinder dieser Stadt rauszuholen.

 

Auf welche Hürden sind sie gestoßen, wenn es um das Thema Ausbildung mit Kind geht? Wie haben Sie diese Herausforderungen gelöst?

Die Ausbildung hat zurecht einen hohen fachlichen Anspruch, der unabhängig von der Ausbildungsform – vollzeitschulisch, berufsbegleitend oder praxisintegriert – erfüllt werden muss. Daher ist die Ausbildung auch eine intensive Zeit. Hier muss man wirklich früh auf Augenhöhe sprechen, welche Ausbildungsform für wen gut machbar ist. Mit diesen drei Ausbildungsformen sind wir aber mittlerweile sehr gut aufgestellt, um in unterschiedlichen Lebenssituationen auch unterschiedliche Angebote machen zu können. Aber natürlich ist der/die Auszubildende hier nicht außen vor, sondern muss den Weg letztendlich selbst gehen – mit uns als starkem Partner und Begleiter.

 

Was würden sie anderen Unternehmen empfehlen, die Erziehende noch nicht aktiv als Azubis fördern bzw. einstellen?

Ich denke, es ist wichtig, innerhalb der eigenen Möglichkeiten alles dafür zu tun, dass der eigene Beruf und die Ausbildung auch für Menschen attraktiv sind, die nicht direkt aus der Schule kommen. Für uns ist das in jedem Fall ein wichtiger Baustein, um ausreichend Fachkräfte für unsere Einrichtungen zu haben und unsere Bildungsarbeit auch in Zeiten des Fachkräftemangels für die Zukunft gut aufzustellen.

Interesse? Mehr Informationen über: Marc.Aulerich @stadt-frankfurt.de - Telefon: +49 69 212 41430