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JOBLINGE und Corona:
ein Jahresrückblick

Seit einem Dreivierteljahr bestimmt Corona nun unsere Arbeit als Bildungsinitiative. In dieser Zeit haben wir viel geschafft: ein rein digitales Konzept entwickelt, Schwerpunktprogramme für Erziehende pilotiert, Jobmessen digital durchgeführt und auch den Weg zurück in Blended-Learning-Formate gefunden. Als im März mit der ersten Corona-Welle der Lockdown kam, mussten wir quasi über Nacht alle 32 JOBLINGE-Standorte schließen. In diesem Moment wussten wir nicht, wie es mit unseren Teilnehmenden oder auch mit uns weitergehen sollte. Eine der herausforderndsten Zeiten in der Geschichte der Initiative. Doch uns war auch klar: Aufgeben ist keine Option.

Mit der Umstellung auf eine reine „Home-Office“-Situation sowohl für die Jugendlichen als auch für die Mitarbeiter*innen mussten zunächst alle mit der notwendigen Technik ausgestattet werden. Drei Viertel unserer Teilnehmenden zum Beispiel verfügten zu diesem Zeitpunkt über keinen Laptop oder einen festen Internetzugang zu Hause, um von dort aus am Programm teilzunehmen. Gleichzeitig mussten wir unser Programm mit all seinen Pfeilern zu 100 Prozent auf digitale Wirksamkeit umstellen.

Gesagt, getan: In lokalen und bundesweiten Task-Forces setzten kleine Teams alles daran, den Jugendlichen trotz Corona eine unverändert gute Betreuung bieten zu können. Sie kümmerten sich um die nötige Software und bereiteten Inhalte für die JOBLINGE-Lernplattformen auf. Auch die intensive persönliche und individuelle Betreuung durch die Mentor*innen musste digital umgesetzt werden. Ebenfalls Betriebsbesichtigungen galt es in Zusammenarbeit mit unseren Partnerunternehmen online zu ermöglichen und Praktika so gut es geht durchzuführen. Die Umstellung passierte schnell – binnen eines guten Monats stand das neue digitale Programm und lief für die Jugendlichen beinahe normal weiter. Zudem stellten Task-Forces zusätzliche Angebote auf die Beine, etwa unsere erste deutschlandweise digitale Ausbildungsmesse.

Nach einigen Wochen und mit den ersten zaghaften Lockerungen, überführten wir das reine Digitalprogramm in ein Blended-Learning-Konzept. Im Rahmen dessen durften und wollten wir unsere Teilnehmenden auch wieder an den Standorten persönlich unterstützen: in zumeist geteilten Gruppen und unter den üblichen Hygienevorschriften. Insbesondere für Teilnehmende, die zu Hause kein geeignetes Lernumfeld einrichten konnten oder die einen höheren Förderansprung benötigen, war die teilweise Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen wichtig. Und nicht zu vergessen: Die enge persönliche Betreuung ist eins der Elemente, das den Erfolg unserer Initiative ausmacht.

In den vergangenen Monaten entwickelten wir das Digitalkonzept stetig weiter und fanden so den Weg in eine neue Normalsituation. Wichtige Programmpfeiler wie das Kultur- und Sportprogramm und auch unsere gemeinnützige Arbeit zum Start ins JOBLINGE-Programm konnten wieder aufgenommen werden – je nach örtlicher Infektionslage auch in digitalen Varianten. Wir schaffen es heute besser denn je, Synergien zwischen den einzelnen Standorten zu schaffen und unsere Erfahrungen deutschlandweit miteinander zu teilen.

Mit der zweiten Welle, die seit dem Herbst über Deutschland rollt, beweist sich unser Konzept nun erneut. Im Teillockdown finden – je nach Ausstattung und Kooperationspartner – an unseren Standorten weiterhin Blended-Learning-Konzepte statt, an einigen läuft das Programm wieder komplett digital. Wir wissen nicht, wie die kommenden Monate aussehen werden. Eins jedoch schon: Wir sind so gut es möglich ist für den Ernstfall gewappnet und werden unsere Teilnehmenden nach besten Kräften auffangen.

Unsere schnelle und entschiedene Reaktion auf Corona, die Umstellung von einem komplett analogen auf ein Programm, das jederzeit ins Digitale ausweichen kann, um die Zukunftschancen unserer Teilnehmenden nie aus den Augen zu verlieren, die Zuversicht: Ohne Sie, unser starkes Netzwerk an Partnern in der Industrie, ohne die offene Zusammenarbeit mit Ihnen, der öffentlichen Hand und ohne all die ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten unter Ihnen, wären das alles nicht möglich gewesen.

Die Vermittlungszahlen des Coronajahres 2020 sprechen hier für sich: Es sind die besten seit Gründung der JOBLINGE-Initiative. In Zahlen: 1.033. Darauf können Sie und wir gemeinsam sehr stolz sein – denn dadurch haben sich viele Jugendliche eine Perspektive für ihre Zukunft geschaffen. Für all das bedanken wir uns bei Ihnen!