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Themen und Highlights
aus unseren bundesweiten Standorten

Corona prägte auch die Arbeit in unseren über 30 JOBLINGE-Standorten in diesem Jahr maßgeblich. Unsere Mitarbeitenden reagierten jedoch schnell und flexibel auf die Pandemie und arbeiteten beispiellos – auch überregional – zusammen. So brachte diese schwere Zeit auch ihr Gutes mit sich: Alle Standorte trieben das Gesamt-JOBLINGE-Digitalisierungskonzept sowie ihre individuellen Konzepte voran. Sie schufen neue Möglichkeiten, etwa digitale Kultur- und Sportprogramme, um die Teilnehmenden auch in der Krise bestmöglich zu stützen und sie nicht mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz alleine zu lassen. Darüber hinaus stellten unsere Mitarbeitenden in den Standorten digitale Alternativen zu Veranstaltungen auf die Beine, wie die bundesweite digitale Ausbildungsmesse. Aber lesen Sie selbst:


gAG Berlin

In diesem Jahr feiern wir 10 Jahre JOBLINGE in Berlin. 10 Jahre: Die stehen für über 1.000 Jugendliche, die die JOBLINGE gAG Berlin im Programm betreut hat und von denen knapp 70 Prozent raus aus der Arbeitslosigkeit hinein in die berufliche Zukunft gestartet sind. Digital feierten wir und tauschten uns aus mit unseren Berliner Unterstützer*innen. Den krönenden Abschluss von drei Online-Veranstaltungen machte das Jubiläums-Event „Gemeinsam WIRken“ im November, bei dem die gAG zahlreiche Berliner JOBLINGE Unterstützer*innen begrüßen konnte.

10 Jahre JOBLINGE Berlin heißt auch, den Teilnehmenden im Corona-Jahr einmal mehr stark zur Seite zu stehen und ihnen trotz Krise berufliche Perspektiven aufzuzeigen – unter anderem durch die Digitalisierung des JOBLINGE-Programmes. Binnen zwei Wochen entwickelten wir ein auf unsere Bedürfnisse optimiertes Lern-Management-System (LMS), pilotierten es und stellten es für alle JOBLINGE-Standorte bundesweit zur Verfügung. Dank des LMS konnten wir in Berlin und deutschlandweit unsere Jugendlichen auch digital betreuen.

Für unser Konzept interessierten sich auch wichtige Medien. Im ZEIT-Artikel „Jung, motiviert, ausgebremst“ (mit Paywall) geht es um den erschwerten Start von Jugendlichen in Ausbildungen während der Corona-Zeit. Die Berliner Zeitung widmete der JOBLINGE-Initiative einen ganzen Artikel, in dem sie Teilnehmende und auch Regionalleiter Jonas Hettwer zu Wort kommen lässt. Wir freuen uns schon auf die Geschichten, die 2021 dazukommen werden. Eine davon könnte von Plan A handeln. Das Rekrutierungsprojekt, das Jugendliche für die berufliche Ausbildung begeistern soll, wird auch in Berlin weiter ausgerollt. Dafür stehen etwa schon im Januar spannende Drehs mit Testimonials an. Außerdem werden wir als JOBLINGE-Initiative weiterhin Vorreiter sein im Bereich digitale Bildung, beispielsweise durch virtuelle Veranstaltungen und der stetigen Weiterentwicklung am digitalen Lernkonzept für Jugendliche.


gAG FrankfurtRheinMain

Was für ein Jahr! COVID-19 hat die Standorte im Rhein-Main-Gebiet zu einem umfassenden Digitalisierungsprozess und der Umstellung des Programms hin zu Blended-Learning Konzepten bewegt und das mit großem Erfolg: 269 aufgenommene Jugendliche, 23 Gruppenstarts und eine beeindruckende Vermittlungsquote von 90 % wurden trotz der Pandemie letztes Jahr erzielt. Das frühzeitig implementierte Digitalkonzept konnte die Betreuung auch während der zweiten Infektionswelle gewährleisten und zeigt, dass die Kombination aus digitalen Einheiten und Präsenzoptionen funktioniert.

Außerdem verfolgt die gAG FrankfurtRheinMain ihre beiden anspruchsvollen Projekte basecamp und Plan A erfolgreich weiter. Die offizielle Eröffnung des basecamp musste coronabedingt zwar auf März 2021 verschoben werden, doch davon hat sich das Team nicht unterkriegen lassen: Schnell konnte ein Teil des Angebots digitalisiert werden und so nehmen allen Umständen zu trotz bereits jetzt Auszubildende und Teilnehmende digital teil. Für 2021 ist das Roll-out an den Standorten Wiesbaden und Darmstadt geplant. Ein schönes Highlight zu Jahresschluss war der digitale Pitch mit Teilnehmenden und sieben Unternehmen in der Jury. Um der Frage nachzugehen, wie Jugendliche außerhalb des JOBLINGE-Programms für das beasecamp begeistert werden können, wurden die Alumni aufgefordert, Marketingstrategien zu entwickeln, die von den Jurymitgliedern auf Konzept und Realisierbarkeit bewertet wurden. Die Siegeridee wird im kommenden Jahr vom Team am Standort umgesetzt. Auch die innovative Rekrutierungskampagne Plan A konnte strategische Meilensteine feiern: 46 abgedrehte Videos mit Vorbildern und Testimonials von Unternehmen, der öffentlichen Hand, JOBLINGE-Alumni und Personen des öffentlichen Lebens konnten über 600 Jugendliche dazu inspirieren, sich für Plan A zu registrieren. 70 Unternehmen haben an den beiden digitalen Jobmessen im September teilgenommen und über 400 Gespräche zwischen ihnen und den Jugendlichen haben stattgefunden. Für 2021 ist die Errichtung eines Plan-A-Filmstudios im basecamp geplant, in dem im April die ersten Drehs anstehen. An den Standorten Köln, Berlin und der Metropolregion Rhein-Neckar wird die Plattform im kommenden Jahr ausgerollt.


gAG Hanse

Was für ein Jahr! Noch im Januar drehte die gAG Hanse in Hamburg Kurzinterviews von inspirierenden Jugendlichen und JOBLINGE-Aufsichtsräten für die Ausbildungskampagne Plan A - im März dann der Lockdown. Dank des großen Unterstützernetzwerks in Hamburg und Bremen konnte die gAG Hanse alle Jugendlichen mit der nötigen Hardware für das digitale Lernen zu Hause ausstatten. Ein großes Dankeschön an Aurubis, Union Investment und die Hans-Weisser-Stiftung für die Laptop- und Technikspenden. Während die pädagogischen Teams die Jugendlichen digital betreuten, motivierten und sie weiterhin in Ausbildungen vermittelten, interessierte sich auch die lokale und überregionale Presse für das Wirken der gAG: Im März berichtete das Hamburger Abendblatt über den von der HypoVereinsbank organisierten Finanzworkshop für die Jugendlichen im JOBLINGE-Programm. Und im Juni zeigten die Tagesthemen, wie JOBLINGE die jungen Frauen und Männer durch die Krise bringt: Mit starken Industriepartnern, intensiver Betreuung und Fokus auf Digitalisierung.

Digital hat die gAG Hanse erstmalig auch versucht, eine breite Masse an Jugendlichen zu erreichen, die noch Unterstützung bei ihren ersten Schritten im Berufsleben brauchen. Über 600 registrierten sich auf plan-a.jetzt – ein großer Erfolg, der auch zeigt: Es braucht innovative Wege, um jene zu erreichen, die Unterstützung benötigen. Mit der erstmalig durchgeführten bundesweiten JOBLINGE Online-Ausbildungsmesse im September fanden über 400 Bewerbungsgespräche statt, über 170 Jugendliche und 70 Unternehmen nahmen an zwei Messetagen online teil. Und 2021 geht es weiter: Erstmalig veranstaltet die gAG Hanse eine regionale Online-Jobmesse für Unternehmen und Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildung.

Wir freuen uns an unserem Hamburger Standort außerdem sehr über das beispielhafte CSR-Engagements des Hamburger Unternehmens Marquard & Bahls, das jeden ehrenamtlichen Einsatz seiner Mitarbeitenden als Mentor*in bei uns mit einer 500 Euro Spende an JOBLINGE belohnt. Genauso wird jede Unterstützung als Konversationstrainer*in für die jungen Geflüchteten im JOBLINGE-Programm mit 100 Euro gefördert. Bis Ende des Jahres kamen dem Programm und der Arbeit mit den jungen Geflüchteten somit 5.200 Euro zugute.

2020 war für jede*n ein wohl sehr besonderes Jahr – trotz aller Widrigkeiten konnte die gAG Hanse 85 junge Erwachsene in Ausbildung bringen, das entspricht einer Vermittlungsquote von 77 Prozent. All dies wäre nicht möglich gewesen ohne die enorme Kraftanstrengung des gesamten Teams der gAG Hanse und dem einmaligen Unterstützernetzwerk. Danke für dieses Engagement!


gAG Leipzig

Zunächst begann alle wie immer, ein neues Kalenderjahr, neue Zielestellungen für 2020, erwartete Herausforderungen – wie immer. Und dann das: Im März mussten auch die Teams in Leipzig und Halle die Türen für die Jugendlichen schließen. Statt vor Ort in Gruppen das große Ziel Ausbildung anzugehen, saßen die jungen Frauen und Männer zu Hause und das oftmals ohne passende Technik fürs Home-Office. Jugendliche ohne technische Zugänge konnten wir ad hoc ausstatten. Ein positiver Effekt vom „Sprung ins Digitalisierungswasser“: Die jungen Frauen und Männer haben sich in kürzester Zeit fundierte Technikkenntnisse angeeignet. Wissen, was sie auf dem modernen zunehmend digitalisierten Arbeitsmarkt gut gebrauchten können.

Genauso dynamisch wie die politischen Entscheidungen entwickelte sich die Arbeit mit den Teilnehmenden der gAG Leipzig, von rein digital zu Präsenz in kleinen Gruppen und ausreichend Abstand, bis hin zum heutigen hybriden Modell: Teils in Präsenz, teils digital unterstützen die pädagogischen Teams die Jugendlichen nun auf dem Weg in die Ausbildung. Mit Unterstützung von Jobcenter und Agentur für Arbeit konnten die geplanten Gruppenstarts realisiert werden. All diese wäre nicht möglich gewesen ohne den enormen Einsatz und die Flexibilität des gAG Leipzig Teams, das die Jugendlichen Tag für Tag darin bestärkt, in diesen herausfordernden Zeiten dran zu bleiben und den Mut nicht zu verlieren. Ob beim Spaziergang zu zweit mit Kolleginnen aus Halle, um wenigstens einmal am Tag vor die Tür zu gehen – oder beim morgendlichen Check-In-Gruppencall, der den Jugendlichen eine Tagesstruktur gibt.

Wir freuen uns sehr, dass wir all unsere Teilnehmenden in der gAG Leipzig weiter fördern konnten und sie Praktika, EQ, Ausbildungen oder Arbeit erreicht haben. Trotz Corona haben rund 70 Prozent von ihnen dieses Jahr den Sprung ins Berufsleben geschafft und lernen seit einigen Monaten etwa als Elektroniker*innen, Verkäufer*innen im Einzelhandel oder Anlagenmechaniker*innen.

 


gAG München

Nicht nur die bundesweite Vermittlungsquote, auch die der gAG München ist 2020 die höchste seit Gründung des Standortes – und das im Corona-Jahr. Für diesen Erfolg sind auch die großartigen Partner verantwortlich, die mit ihren Spenden selbst in der Krise unterstützen. Einer von ihnen ist das Unternehmen INTEL, das mit unter anderem über 50 Laptops die Umstellung des JOBLINGE-Programms von analog auf digital möglich machte. Aber auch die Agentur für Arbeit und das Jobcenter trugen zum Erfolg bei: Sie vermittelten fortlaufend mit großem Vertrauen Jugendliche zu JOBLINGE. Im September nahmen sogar fast genauso viele Teilnehmende an den Programmen teil wie zu dieser Zeit in 2019.

Nicht nur die Herbst-Gruppen, auch alle anderen freuten sich während des gesamten Jahres über ein fortlaufendes Kulturprogramm, zeitweise komplett digital: Sie nahmen Podcasts auf, performten auf Poetry Slams oder setzen sich im Projekt „Kunstlinge“, einer langfristen Kooperation mit der Pinakothek der Moderne, mit Kunst auseinander. Corona und die damit einhergehende Umstellung auf (teilweise) digitales Arbeiten brachte noch einen weiteren Vorteil mit sich: In einem Pilotprojekt arbeiten derzeit Koordinator*innen für Jugendliche und Mentor*innen aus Berlin mit Teilnehmenden aus München zusammen, weil die aktuellen Gruppen dort deutlich größer sind als in Berlin. So können Personalressourcen innerhalb der Initiative ideal und nachhaltig genutzt werden.


gAG Metropolregion Rhein-Neckar

Ein Jahr voller Herausforderungen, Umstellungen, Überraschungen, aber auch großartiger Erfolge neigt sich dem Ende zu. Die gAG Metropolregion Rhein-Neckar hatte wie alle anderen Standorte mit den Folgen des Corona-Lockdowns zu kämpfen, hat aber allen Umständen zum Trotz großartige Zahlen vorzuweisen: Über 100 Jugendliche wurden dieses Jahr aufgenommen, davon sind die Hälfte noch im Programm und 40 konnten erfolgreich in Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden. Heute sind sie Auszubildende als Fachkräfte für Lagerlogistik, Pflegefachmänner*frauen oder Steuerfachangestellte. Außerdem wurden 117 Praktika trotz Kontaktbeschränkungen und teilweise herausfordernden Situationen in den Unternehmen absolviert. Ein großartiges Ergebnis!

Das wäre nicht ohne das Engagement der Mitarbeiter*innen möglich gewesen. Zunächst in rein digitalen Gruppen, ab Oktober im Rahmen eines umfassenden Blended-Learning-Konzepts werden die Teilnehmenden heute im A-B-Prinzip im Wechsel digital und vor Ort betreut. Das Corona-Jahr hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Stärkung digitaler Kompetenzen ist. Das starke Partnernetzwerk in der Region hat es ermöglicht, die Teilnehmer*innen mit 38 Tablets, Hotspots und Laptops auszustatten, um die Anforderungen rund um die Arbeitswelt 4.0 meistern zu können.

Das diesjährige Highlight war die bundesweite digitale Ausbildungsmesse, an der aus dem Einzugsbereich Rhein-Neckar 22 Unternehmen teilgenommen haben. In über 65 Bewerbungsslots konnten Teilnehmende der gAG Metropolregion Rhein-Neckar digital Berufsperspektiven entdecken. Im November folgte die Fortsetzung: Eine weitere Ausbildungsmesse im Rahmen einer Kooperation mit der Stadt Ludwigshafen hat exklusiv für JOBLINGE Einblick in Berufschancen bei der Stadt gegeben. Dafür wurden die Bewerbungsfristen für unsere Teilnehmenden extra um zwei Wochen verschoben. Ein großartiges Signal! Das Partnernetzwerk ist nicht nur um die Stadt Ludwigshafen gewachsen: In einem turbulenten und von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägten Jahr konnten außerdem LIDL, Nussbaum Medien, die Stadt Heidelberg und GAG Ludwigshafen als neue strategische Partner gewonnen werden.


gAG Region Stuttgart

Auch die gAG Region Stuttgart stellte in diesem Corona-Jahr ihr JOBLINGE-Programm von analog auf (teilweise) digital um. Neben bundesweiten JOBLINGE-Taskforces setzten kleine Teams vor Ort im Frühling alles daran, den Jugendlichen trotz Pandemie eine unverändert gute Betreuung bieten zu können. Mit vereinten Kräften kümmerten sie sich unter anderem um die notwendige Software, beschafften technisches Equipment für die Teilnehmenden und bereiteten Inhalte für die JOBLINGE-Lernplattform auf. Die rasche Umsetzung des digitalen Konzepts wäre jedoch ohne die großzügigen Spenden vieler Förderer und Partner der gAG Region Stuttgart nicht denkbar gewesen: Allen voran die Stiftung für Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg eG, die Robert Breuning Stiftung, die U.I. Lapp GmbH, der Hilfe für den Nachbarn e.V. und die Volksbank Stuttgart eG.

Dank all der Unterstützung und der unermüdlichen Teamarbeit freuten sich die Teilnehmenden auch 2020 über ein beinahe normales Programm. Vor allem der Kultur- und Sportteil bot in diesem Jahr Besonderes: Im Juli errichteten die Jugendlichen am Standort Stuttgart in Zusammenarbeit mit der KuKuk Box GmbH gleich zwei Spielplatzanlagen für eine Grundschule und eine Geflüchteten-Unterkunft. Leuchtende Kinderaugen waren die Belohnung für die Mühe beim Aufbau. Gleichzeitig schärften die Teilnehmenden ihre Teamfähigkeit und andere Soft-Skills. Eine weitere Gruppe führte am Standort Reutlingen einen Spendenlauf durch, bei dem sie zu zwanzigst in vier Tagen stolze 347 km zurücklegten.


gAG Rheinland

Die Krise als Chance nutzen. Was in vielen gAGs bundesweit auf dem Programm stand, war auch für die gAG Rheinland das Los der Stunde. Nachdem mit großzügigen Sachspenden, zum Beispiel vom Rotary Club Köln am Rhein, die Hardware-Anforderungen der Teilnehmenden für Home-Office-Formate abgedeckt werden konnten, musste die strategische Aufstellung der gAG in der Corona-Krise gesichert werden. Um die Auslastung der Standorte zu gewährleisten stand im Rheinland die Einbindung von Aktivierungsmöglichkeiten jenseits der öffentlichen Hand im Vordergrund. Denn strenge Hygienekonzepte schränkten die Wirkfähigkeit unserer guten Partner in den lokalen Jobcentern stark ein – mit digitalen Aktivierungen und auch regulärer Werbung wurde hier im Rheinland gegengesteuert, um JOBLINGE-Kapazitäten für Jugendliche in der Krise gut einsetzen zu können. Eng geknüpfte lokale Netzwerke zahlten sich aus: Über den Aufsichtsrat der gAG Rheinland entstand ein Kontakt zum Vermarktungsunternehmen Stroer, die die gAG auf pro bono Basis mit einer Plakatkampagne im gesamten Kölner Raum unterstützten. So konnte die erste bundesweite Ausbildungsmesse von JOBLINGE maßgeblich mit unterstützt werden.

Wie stark Netzwerk und JOBLINGE-Team in dieser schwierigen Zeit zusammen gewirkt haben, zeigt sich in den herausragenden Vermittlungsquoten der gAG Rheinland. 95 Prozent Vermittlungen am Standort in Troisdorf, 85 Prozent vermittelte Teilnehmende im Klassik-Standort in Köln, und sehr gute 76 Prozent Vermittlungen am rheinischen Kompass-Standort. Dazu Vermittlungsquoten von 100 Prozent für einige der rheinischen Teilnehmendengruppen in Köln und Troisdorf. All das spricht Bände, wie stark die Leistungen der JOBLINGE-Teams im Rheinland ist.

Perspektivisch konzentriert sich die gAG Rheinland aktuell darauf das digitale Angebot der JOBLINGE weiterzuentwickeln. Neue Kooperationsformen mit den Jobcentern im Rahmen von Ausschreibungen in reinen Digitalangeboten, sollen auch für 2021 klare Perspektiven für JOBLINGE im Rheinland, und vor allem für arbeitssuchende Jugendliche im Rheinland, bieten. Dabei besteht im Rahmen der neu von den Experten im Jobcenter konzipierten Modelle auch die Möglichkeit, den Wirkkreis der gAG Rheinland auszuweiten und so auch für Jugendliche außerhalb des bisherigen Einzugsgebietes, wirksam zu werden.


gAG Ruhr

Aus der Not eine Zukunft machen. Auch für die gAG Ruhr war in der Corona-Krise von Anfang an klar, dass die Jugendlichen und ihre Bedürfnisse in der Bewältigung der Krise im Fokus stehen müssen. Möglichkeiten den gesetzlichen Rahmen auszuschöpfen und sich in die scheinbare Sicherheit von Rettungsschirmen zu begeben, standen nicht zur Diskussion – statt in Kurzarbeit zu gehen, wurden Rahmenbedingungen geschaffen, schnellstmöglich auch remote wirksam zu sein und weiter an Zukunftsperspektiven zu arbeiten.

Das Thema Home-Office war und wird auch weiterhin wichtig sein, um in der Pandemie erfolgreich zu arbeiten und Chancen für Jugendliche zu ermöglichen. Die technische Ausstattung der gAG Ruhr war bereits Ende 2019 runderneuert worden, so dass der Umstieg der pädagogischen Teams auf Home-Office-Konzepte mit entsprechender Hardware gesichert und unterstützt werden konnte. Aber auch die Teilnehmenden im Ruhrgebiet werden seit Mitte März mit Technik ausgestattet. Denn rund 70 Prozent der Jugendlichen im JOBLINGE-Programm verfügen sonst nicht über die benötigten Endgeräte, um den Remote-Einheiten folgen zu können. Eine Leistung, die nicht über die öffentlichen Auftraggeber finanziert, sondern über Spenden aus dem Partnernetzwerk ermöglicht wurde. Dabei wurde aber auch der Support von Technik und Teilnehmenden in der digitalen Welt mitgedacht. So konnte die gAG Ruhr mit einem neuen Partner die Festigung ihrer Blended-Learning-Konzepte garantieren und gleichzeitig Werkstudenten als „Digital-Guides“ für den technischen Support möglich machen.

Finanzielle Mehraufwände, die 2020 durch die Pandemie entstanden sind, erzählen aber nur die halbe Wahrheit. Aufgrund der stark eingeschränkten Beratungsangebote in den Jobcentern, war es diesen nicht möglich, ausreichend Jugendliche zu erreichen und den JOBLINGE-Standorten der gAG Ruhr zuzuführen. Dies hatte, zusammen mit dem beschriebenen Mehraufwand, deutliche Mindereinnahmen zur Folge. Doch auf den Zusammenhalt im Ruhrgebiet ist Verlass und so konnte der Fehlbetrag zu 100 Prozent durch das Engagement bestehender und neuer Partner gedeckt werden.

Mit dem Blick zurück heißt es jedoch jetzt, auch voran zu blicken. Denn die Pandemie wird die Situation für Jugendliche im JOBLINGE-Programm nicht verbessern. Im Gegenteil: Neue Ansätze, neue Perspektiven, mehr Netzwerkarbeit sind jetzt gefordert. Hier will sich die JOBLINGE gAG Ruhr in enger Kooperation mit den wichtigsten Stakeholdern für den Strukturwandel im Ruhrgebiet auch 2021 klar positionieren. Gemeinsame Kommunikationskonzepte mit der RAG-Stiftung, als wichtigstem Partner der gAG Ruhr, sind hier ein Kernelement, um die Bedeutung der Arbeit von JOBLINGE für das Ruhrgebiet hervorzuheben. Denn die Corona-Pandemie wird auch 2021 unser Leben bestimmen. Solide und resiliente Konzepte, um die Bildungsarbeit für benachteiligte Jugendliche zu garantieren, sind wichtiger denn je.