Im Februar dieses Jahres veröffentlichte unser Director Collective Impact Jan Boskamp in der FAZ einen Gastbeitrag zum Thema „Wege aus der Abhängigkeit von Bürgergeld“. Hier griff er das Thema auf, dass durch eine kleine Umgestaltung im 2. Sozialgesetzbuch eine große Wirkung für Kinder und junge Mütter in Deutschland entstehen kann.
Kritisiert wurde in dem Text der Ausschluss junger Mütter, die Bürgergeld beziehen, beim Einstieg in Arbeit. Bislang definiert der Gesetzgeber eine Aufnahme von Arbeit und damit auch die Teilnahme an einer Maßnahme als unzumutbar, wenn Mütter im Bürgergeldbezug ein noch nicht schulpflichtiges Kind haben. Diese Logik schafft weder für Jobcenter noch für Mütter Anreize, den Weg in Richtung Arbeit zu gehen. Durch eine Umkehr der Logik könnten junge Mütter eine mündige, informierte Entscheidung darüber treffen, ob sie zeitnah einer Berufstätigkeit nachgehen möchten und dabei Unterstützung vom Jobcenter sowie geeigneten Maßnahmen erhalten möchten.
Ein Thema, das uns alle angeht, denn neben dem Fachkräftemangel, dem man so in einer bestimmten Gruppe entgegenwirken könnte, ist hier auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen angesprochen. Wir bei JOBLINGE haben mit wellcome gGmbH bereits 2019 ein Pilotprojekt begonnen, um junge Mütter im Bürgergeldbezug durch flexible Teilzeitangebote zu unterstützen (Vermittlungsquote 75%) – dank der Zusammenarbeit mit der Auridis Stiftung. An unserem Standort in Essen führt Raphael Karrasch das Projekt seitdem, v.a. über private Fördermittel weiter.