bürgergeld abschaffen

UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE KAMPAGNE!

Der beste Weg für junge Menschen, aus dem Bürgergeld herauszukommen, ist der Start in eine Ausbildung. Indem wir sie dabei unterstützen, ihre eigene berufliche Perspektive zu erarbeiten, ebnen wir ihnen den Weg zu einer selbstbestimmten Zukunft – und schaffen so das Bürgergeld für sie ab.

Bundesweit beziehen rund 770.000 junge Menschen unter 25 Jahren Bürgergeld*, – eine Gruppe, die in öffentlichen Debatten oft übersehen wird. Stattdessen dominieren Vorurteile und stereotype Zuschreibungen. Immer wieder hört man:

„Bürgergeldempfänger*innen sind faul!“
„Die wollen nicht arbeiten und leben auf Kosten der Steuerzahlerinnen!“

Die sogenannte Generation Z wird zudem als disziplinlos dargestellt, die sich lieber mit Influencern beschäftigt, anstatt sich um ihre Zukunft zu kümmern. Diese Klischees entsprechen nicht der Realität, die wir täglich in unserer Arbeit mit den jungen Menschen erleben. Sie stehen vor großen, oft unsichtbaren Herausforderungen, die sie bewältigen müssen und werden dabei alleine gelassen.

Nur wenige setzen sich mit den individuellen Lebensgeschichten und schwierigen Umständen auseinander, die hinter diesen Menschen stehen.

Genau das wollen wir ändern und haben hierzu die Kampagne „Bürgergeld abschaffen“ ins Leben gerufen!

was sagen die zahlen?

~3 Mio.

Menschen unter 35 Jahren ohne abgeschlossene Ausbildung**

770.000

junge Menschen unter 25 Jahren sind im Bürgergeldbezug

~70%

der jungen Menschen stecken 3 Jahre im Übergangssystem*** fest

73.400

unbesetzte Ausbildungsplätze****

26.400

Bewerber*innen finden keinen Ausbildungsplatz

Zusätzlich zu den vielfältigen Hürden, die junge Menschen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt überwinden müssen, erschweren ineffiziente Unterstützungsstrukturen ihren Weg.

Doch anstelle echter Reformen haben wir im vergangenen Jahr vor allem Stigmatisierung und Pauschalisierungen von Bürgergeldbezieher*innen und jungen Menschen erlebt.

Unsere Kampagne zeigt die echten Gesichter hinter den „Bürgergeldempfänger*innen“. Wir wollen zeigen, dass hinter jeder Person individuelle Lebensumstände stehen, die oft komplexe Herausforderungen mit sich bringen und passgenaue Lösungsansätze erfordern. Unsere Kampagnengeschichten verdeutlichen mit welchen Hürden junge Menschen ohne Ausbildung beim Übergang in eine berufliche Qualifizierung konfrontiert sind und in welchen Bereichen dringend gehandelt werden muss.

was sagen die jugendlichen?

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Wir unterstützen seit 2008 junge Menschen beim Einstieg in eine Ausbildung – viele von ihnen aus dem Bürgergeldbezug. Mit einer Vermittlungsquote von bis zu 80% in den ersten Arbeitsmarkt haben wir bundesweit über 16.000 junge Menschen begleitet. Dabei arbeiten wir eng mit Partnern aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der öffentlichen Hand zusammen, um den Jugendlichen auf ihrem Weg das bestmögliche Netzwerk und gebündelte Expertise zur Seite zu stellen.

80% vermittelt

Im Ausbildungsjahr 2022/2023 bundesweit

84% Nachhaltigkeit

Im Berichtszeitraum 2022, gemessen 6 Monate nach Ausbildungsstart.

Denken Sie an Ihren eigenen Einstieg in die Berufswelt zurück. Hätten Sie dies ohne Ihnen entgegengebrachtes Vertrauen geschafft? Mussten Sie Vorurteile überwinden? Waren Sie der/die erste aus Ihrer Familie, der/die eine Ausbildung angetreten hat? Haben Sie Erfahrungen mit Flucht aus Ihrer Heimat durchleben müssen? 

Eine wirkungsvolle Unterstützung beginnt damit, junge Menschen ernst zu nehmen, ihre Potenziale zu stärken und ihnen Erfolgserlebnisse auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Genauere Informationen zu unserer Arbeit und dem JOBLINGE Programm erhalten Sie hier.

weg mit den falschen vorurteilen!

Helfen Sie uns dabei, das Narrativ über junge Menschen im Bürgergeldbezug zu verändern und ihnen beim Einstieg in Arbeit zu unterstützen. Nur durch das gemeinsame Engagement von Wirtschaft, Zivilgesellschaft und öffentlicher Hand können wir das Bürgergeld für junge Menschen abschaffen – mit einer wirkungsvollen Alternative: indem wir ihnen den Weg in eine Ausbildung und damit in eine selbstbestimmte Zukunft ermöglichen.

lassen sie uns in den austausch kommen

Georgina Heyland

Dachorganisation
Team Lead
Brand & Fundraising
Georgina.Heyland@joblinge.de

eindrücke aus dem shooting

bürgergeld erklärt

Was ist das Ziel des Bürgergelds?

Das Bürgergeld soll die Existenz sichern und Menschen, die nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbstständig zu bestreiten, finanziell unterstützen. Darüber hinaus verfolgt es das Ziel, Menschen, die arbeitslos oder erwerbsgemindert sind, auf ihrem Weg zurück in den Arbeitsmarkt zu begleiten. Es bietet nicht nur finanzielle Absicherung, sondern soll durch begleitende Maßnahmen wie Qualifizierung, Weiterbildung und individuelle Beratung dazu beitragen, die Beschäftigungsfähigkeit der Empfänger*innen zu verbessern sowie langfristige Berufsperspektiven und soziale Teilhabe zu fördern.

Grundsätzlich wird im Bürgergeld zwischen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (ELB) und nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (NEF) unterschieden. Als NEF gelten Personen, die entweder das erwerbsfähige Alter (unter 15 Jahren) noch nicht erreicht haben oder aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, mindestens drei Stunden täglich unter üblichen Arbeitsmarktbedingungen zu arbeiten. Diese Gruppe umfasst aktuell rund 1,5 Millionen Menschen – in den meisten Fällen Kinder.

Von den restlichen 3,9 Millionen erwerbsfähigen Bürgergeldempfängern stehen etwa 2,2 Millionen „dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung“. Diese Menschen besuchen beispielsweise die Schule, studieren, pflegen Angehörige oder kümmern sich um kleine Kinder. Auch während der Elternzeit kann ergänzend Bürgergeld bezogen werden, wenn das Elterngeld nicht ausreicht. Andere nehmen an Fördermaßnahmen teil oder haben eine Beschäftigung, deren Einkommen nicht zum Lebensunterhalt reicht. Denn: Arbeitslosigkeit ist keine zwingende Voraussetzung für den Bezug von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Vielmehr steht die Bedürftigkeit der Menschen im Vordergrund.

Damit ergibt sich eine Restgröße von 1,8 Millionen sogenannten arbeitslosen erwerbsfähigen Bürgergeldempfängern, die dem Arbeitsmarkt theoretisch zur Verfügung stehen. Jedoch hatte im Jahr 2023 fast jeder zweite arbeitslose erwerbsfähige Leistungsberechtigte mindestens zwei vermittlungshemmende Merkmale (z. B. Langzeitarbeitslosigkeit, geringe Qualifikation).

Auch die rund 770.000 Menschen unter 25 Jahren teilen sich auf diese beiden Kategorien auf. Etwa 80 % der Jugendlichen gelten nicht als arbeitslos, da sie weitestgehend entweder an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (ca. 14 %) teilnehmen oder Zuschüsse zu Schule, Studium oder Ausbildung (ca. 65 %) erhalten. Von den restlichen als arbeitslos geltenden Jugendlichen unter 25 Jahren hat über ein Drittel die Schule ohne Abschluss verlassen das unterstreicht eindrücklich, wie herausfordernd der Einstieg in den Arbeitsmarkt für diese Gruppe ist. Ein kleiner, aber sehr bedeutender Teil der Jugendlichen gehört außerdem zur Gruppe der sogenannten NEETs (Not in Education, Employment, or Training), also der Jugendlichen, die weder in Ausbildung noch in Arbeit sind und als schwer erreichbar gelten

Unsere 2023 veröffentlichte Studie „Jugend im Stand-by“ liefert wertvolle Erkenntnisse über die Lebenswelten junger Menschen ohne formale Berufsausbildung. Ziel der Untersuchung war es, diese in der herausfordernden Arbeitsmarktsituation wichtige Gruppe besser zu verstehen und die Ergebnisse in einen breiten gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Lesen Sie hier mehr.

*       Statistik der Bundesagentur für Arbeit Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt– Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt, Nürnberg, September 2024

**     Berufsbildungsbericht 2024

***   Unter dem Begriff „Übergangssystem“ werden Maßnahmen, Bildungsangeboten und Programme zusammengefasst,  die zu keinem berufsqualifizierenden Abschluss führen, sondern auf eine Chancenverbesserung der              Teilnehmenden zur Aufnahme einer dualen oder schulischen Berufsausbildung ausgerichtet sind (IAB-Forum, o.D.). 

****  Vgl. Bundesagentur, Arbeits- und Fachkräftemangel trotz Arbeitslosigkeit, März 2024