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Aktuelles aus den Standorten:
Unsere Arbeit in der Pandemie

In unseren über 30 Standorten in ganz Deutschland ist in diesem Jahr weiterhin – natürlich – Corona und die damit einhergehenden Herausforderungen das prägendste Element. Während die Teilnehmendenbetreuung einige Wochen nach der grundsätzlichen Schließung unserer Standorte in eingeschränkter Form wieder aufgenommen werden konnte, mussten dennoch überall neue Wege für die Arbeit von JOBLINGE gefunden werden. So ging es vor allem darum, gemeinsam mit der öffentlichen Hand die weitere Durchführung unserer Arbeit zu garantieren, weitere Förderung für unsere nicht erweiterte Betreuung der Teilnehmenden zu finden und die Blended-Learning-Konzepte abhängig von den Hygienevorschriften des jeweiligen Bundeslandes möglich zu machen.

 

Berlin

Bei der gAG Berlin hat sich in den vergangenen Monaten – wie an anderen Standorten auch - ein ganz neues Verständnis von digitalem Arbeiten entwickelt. Themen wie virtuelle Pädagogik, virtuelle Kreativitätstechniken und digitale Visualisierungstools wurden in regelmäßigen Abständen im Team weiterentwickelt. Das JOBLINGE Berlin Team wurde in diesen Sessions von zwei Mitarbeiterinnen der Beratungsfirma launchlab begleitet. Ursprünglich wollten sich die beiden Expertinnen als ehrenamtliche Mentorinnen engagieren, da es Corona bedingt in der Zeit nicht zu einem Matching kam, konnte das Berliner Team sie für Workshops zu den Themenbereichen des digitalen Arbeitens gewinnen. Ein großer Gewinn, denn unter normalen Umständen hätte der Austausch ein Vermögen gekostet.

 

Leipzig/Halle

Obwohl die COVID-19-Problematik weiterhin den Alltag der JOBLINGE gAG Leipzig bestimmt, geht es weiter, und es gibt viel Positives zu berichten. Um Infektionsketten zu unterbinden, gibt es ein strenges Hygienekonzept für Teilnehmende und Mitarbeitende. Dennoch hat die gAG es geschafft, alle Programme mit den Jugendlichen aufrecht zu erhalten. Auf die enge Zusammenarbeit mit Teilnehmenden und externen Experten muss dabei nicht verzichtet werden, denn die Angebote werden ständig digital umgesetzt und an individuellen Bedarfen vernetzt zusammengearbeitet. Der Erfolg der Arbeit ist sichtbar. Zahlreiche Teilnehmende wurden trotz der erschwerten Coronabedingungen in eine Ausbildung vermittelt. Auch die neuen Gruppen können sich auf ein umfangreiches Programm freuen. Neben spanenden Kultur- und Sportprogrammen warten hier die Begegnung mit den Mentor*innen. Das alles unter strengen Hygieneauflagen und in digitaler Form, wo es notwendig ist. Der Mix aus digitalen Angeboten und kleinen Präsenzeinheiten für eine verringerte Anzahl von Jugendlichen funktioniert also. Die Arbeit der JOBLINGE gAG Leipzig geht weiter.

 

Hanse

Die gAG Hanse ist nach den ersten großen Herausforderungen des Jahres wieder im neuen-normal-Tagesgeschäft angekommen. Die Durchführung der digitalen Ausbildungsmesse – unter dem Dach der JOBLINGE "Plan A" Digital-Kampagne – führte hier bereits zu ersten messbaren Erfolgen: Praktika wurden trotz der aktuellen Situation gestartet und auch ein erster Ausbildungsvertrag wurde im Nachgang zur Messe bereits unterschrieben. Die Tagesthemen widmeten der Arbeit der JOBLINGE im Norden einen ausführlichen Beitrag und beleuchteten dabei auch die Herausforderungen, die unsere Teilnehmenden auf der Suche nach einer Ausbildung zu meistern haben. Ein positiver Aspekt all unserer Medienauftritte ist dabei nicht nur der Fokus auf uns als Initiative, sondern auch die Aufmerksamkeit, die einzelnen Teilnehmende im Bezug auf ihre berufliche Zukunft erhalten. So meldeten sich nach Ausstrahlung des Beitrages in den Tagesthemen umgehend engagierte Menschen, die für unsere Teilnehmenden in ihren Unternehmen berufliche Zukunftschancen ermöglichen wollten.
 

Ruhr

Auch in der gAG Ruhr konnte die Präsenzbetreuung von Teilnehmenden im Mai unter strengen Hygienevorschriften wieder aufgenommen werden. Die auf dem bundesweiten Digitalkonzept basierenden lokalen Konzepte für Lehrangebote im Blended-Learning-Modus bieten der gAG einen resilienten Ansatz, um auch bei steigenden Infektionszahlen im Ruhrgebiet Sicherheit für Teilnehmende und Mitarbeitende zu gewähren. Gleichzeitig konnten mit den angepassten Konzepten auch Partner der öffentlichen Hand, die aktuell noch nicht mit dem JOBLINGE-Konzept abgedeckte Regionen vertreten, auf uns aufmerksam gemacht werden. Das Ziel, mehr jungen Menschen im Ruhrgebiet eine Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft zu geben, hat die gAG auch unter den schwierigen Corona-Bedingungen nicht aus den Augen verloren. Unter dem Motto „Aus der Not eine Zukunft“ machen, ist die gAG konzentriert damit beschäftigt, trotz der schwierigen Situation Teilnehmenden noch den verspäteten Start in eine Ausbildung zu ermöglichen oder sie für einen Ausbildungsstart in 2021 zu platzieren. Die Arbeit der gAG fand dabei wiederholt Erwähnung auch in großen überregionalen Medien. So begleitete das ZDF unsere Teilnehmerin Pia, die kurz vor der temporären Schließung unserer Standorte ins JOBLINGE-Programm gestartet war und begeistert berichtet, wie schnell die Initiative trotz der überraschenden Entwicklungen wieder weiter an ihrer Zukunft arbeiten konnten. Nicht zu vergessen: Die Partner der gAG Ruhr haben gerade in der Krise Stärke gezeigt und bewiesen, wie sicher das Netz der gAG im Ruhrgebiet funktioniert. Mit Spenden konnte ein Großteil des durch Corona bedingten finanziellen Mehrbedarfs gedeckt werden. Und auch in der schon vor Corona angespannten Arbeitsmarktlage im Ruhrgebiet laufen die Vermittlungen weiter – bisher wurden 79 Teilnehmende während der Pandemie vermittelt.

 

Rheinland

Als Pilotstandort für die digitale "Plan A"-Rekrutierungskampagne waren die Mitarbeitenden der gAG Rheinland stark an der Ausrichtung der digitalen Ausbildungsmesse im September beteiligt. Die Rekrutierung von Jugendlichen, die nicht im JOBLINGE-Programm verwurzelt sind, war dabei eine große Herausforderung, die das Team erfolgreich gemeistert hat. Die öffentliche Aufmerksamkeit für JOBLINGE ist dabei groß: In Zusammenarbeit mit dem Werbeunternehmen Ströer konnte zum ersten Mal auch in einer groß angelegten analogen Werbekampagne im Kölner Raum für JOBLINGE geworben werden. Regionalleiter Miroslaw Kania zog in der WDR Lokalzeit ein positives Fazit zu der Veranstaltung. Teilnehmende aus dem Troisdorfer Standort konnten für die ZEIT von ihren Schwierigkeiten in der Ausbildungssuche berichten, ein Team des Senders 3Sat begleitet aktuell Teilnehmende auf dem Weg durch das Programm. Gleichzeitig bleiben die Vermittlungszahlen trotz der durch Corona bedingten Schwierigkeiten zufriedenstellend bei deutlich über 70 Prozent.

 

FrankfurtRheinMain

Trotz Corona-Einschränkungen verfolgt die gAG FrankfurtRheinMain ihr anspruchsvollstes Projekt des Jahres weiter. Das „Basecamp“, ein Ort zum Lernen und Lehren, wurde mit großer Unterstützung von JP Morgen eingerichtet und im Konzept finalisiert. Als moderner Makerspace im Industriedesign sollen die neuen Räume allein durch das Einrichtungskonzept Lernfrustration entgegenwirken, eine offene Fehlerkultur und Raum für neue Expertisen schaffen. Als zentraler Lernort in Frankfurt bietet das Basecamp dabei Workshops unter anderem im Bereich Coding in Zusammenarbeit mit IBM und Cisco, aber auch viele weitere Workshops aus anderen kleinen Initiativen an. Ein weiteres Projekt ist die Booster-Gruppe, in der ausbildungsreife Jugendliche so schnell wie möglich in Ausbildung gebracht werden sollen. Basierend auf dem starken JOBLINGE Netzwerk soll hier der letzte Schubs in Richtung passender Ausbildung erfolgen. Als federführende gAG für die digitale Ausbildungsmesse unter dem Dach von "Plan A" liefen in Frankfurt die Fäden zur Organisation der Messe zusammen. Das stabile technische Konstrukt ermöglichte einen reibungslosen Ablauf der Messe – und ergab viel Lob von allen Beteiligten. Neben all den positiven Meldungen liegt jedoch auch in Frankfurt der Fokus auf der sicheren Ausgestaltung des JOBLINGE-Programms für den weiteren Verlauf der Pandemie: Blended-Learning-Konzepte ermöglichen Teilungen von Teilnehmenden-Gruppen in digitale- und vor-Ort-Betreuung, das zentrale Digitalkonzept ermöglicht die resiliente Positionierung des JOBLINGE-Programms gegenüber der Entwicklung der Corona-Infektionszahlen.
 

Metropolregion Rhein-Neckar

Seit Mai hat die gAG Metropolregion Rhein-Neckar zwei komplett digitale Gruppenstarts umgesetzt und diese dabei in intensiven Workshopformaten durch das JOBLINGE-Programm begleitet. Dabei war der große Anspruch, die Jugendlichen so motiviert wie möglich durch die Krise zu bringen, sie trotz der digitalen Betreuung und der damit einhergehenden zunächst nicht so engen Anbindung an die JOBLINGE Teams, im Programm zu halten. Nahezu alle Teilnehmenden, die nicht aufgrund der Krise die Teilnahme am Programm abgebrochen haben, konnte das Team vermitteln. Eine grandiose Leistung! Mittlerweile ist jedoch auch die gAG Metropolregion Rhein-Neckar in ein Blended-Learning-Konzept übergegangen. Gruppen werden nach dem A-B-Prinzip im Wechsel digital und vor Ort betreut. 20 Unternehmen aus dem Einzugsbereich der gAG haben an der digitalen Ausbildungsmesse im September teilgenommen und haben die Veranstaltung so positiv aufgenommen, dass entsprechende Änderungen im Recruiting-Prozess hin zu schnelleren digitalen Modellen bei einigen Unternehmen überdacht werden.

 

Region Stuttgart

Trotz Corona konnte in der gAG Region Stuttgart die Teilnehmendengruppe im klassischen JOBLINGE-Programm bisher eine Vermittlungsquote von 75 Prozent verzeichnen. Nur zwei Teilnehmende warten aktuell noch auf Rückmeldungen: Perspektivisch ließe sich die Quote also trotz Krise sogar noch steigern. Onlinelernformate kamen bei den Jugendlichen der gAG gut an, und auch aus Sicht der Pädagog*innen gehen die Teilnehmenden sicher mit den neuen Formaten um. Dass das JOBLINGE Konzept auch in der Krise funktioniert, konnten zwei Teilnehmende im JOBLINGE Kompass eindrucksvoll beweisen. Im Juni mitten in der Corona-Krise gestartet, hatte Mohammed den  Berufswunsch „Zahmedizinischer Fachangestellter“. Mit zunächst wenig Selbstvertrauen, aber großem handwerklichen Geschick und höflichen Umgangsformen ins Programm gestartet, musste er zunächst seine telefonischen Anfragen bei Zahnarztpraxen perfektionieren, um dann ins Praktikum zu starten. Dort konnte er sich eindrucksvoll beweisen und ist im September in seine Ausbildung gestartet. Eine ähnlich beeindruckende Geschichte hat Teilnehmerin Befrin geleistet. Im Mai bei JOBLINGE Kompass gestartet, zeigte sie zunächst gegenüber fremden Personen Unsicherheit in der Kontaktaufnahme, war aber dennoch sehr freundlich und mit großem Modebewusstsein ausgestattet. Durch die Unterstützung ihrer Mentorin, den Zusammenhalt der Gruppe und den bei JOBLINGE Kompass begleitenden Deutschunterricht gewann sie schnell an Offenheit – perfekte Voraussetzungen für ihren Wunschberuf im Verkauf. Obwohl eine großartige Kandidatin, musste sie viele Absagen und Rückschlecke einstecken – bevor sie sich durch ein erfolgreiches Probearbeiten kurz vor Ausbildungsbeginn im September doch noch einen Ausbildungsplatz sichern konnte. Sie und das Team waren überglücklich, denn es hat uns allen einmal mehr gezeigt: es lohnt sich immer bis zum Schluss dranzubleiben.

 

München

Auch die JOBLINGE gAG München kann auf eine erfolgreiche digitale Betreuung und Vermittlung der Teilnehmenden in den letzten Monaten zurückblicken. Die zweite JOBLINGE-Gruppe 2020 war zugleich eine Premiere: Die erste Gruppe, die vollständig digital betreut wurde. Mittlerweile können die Teilnehmenden unter Einhaltung der Hygienevorschriften teilweise wieder vor Ort betreut werden, wodurch das Programm nun in Blended-Learning-Form umgesetzt wird. Auch das Kultur- und Sportprogramm konnte in digitaler Form stattfinden – so wurde beispielsweise ein Poetry-Slam-Workshop per Videokonferenz durchgeführt. Die selbst geschriebenen Texte der Teilnehmenden waren ein ergreifender Moment für die Zuhörer der digitalen Abschlusspräsentation. Einige Teilnehmende konnten außerdem in diesem Jahr erstmalig an der Digitalen Ausbildungsmesse – initiiert vom digitalen Rekrutierungsprojekt von JOBLINGE "Plan A" – gewinnbringend teilnehmen. Zudem ist die Freude in der gAG München groß, dass die Vermittlungsquote weiterhin stabil bleibt: Das Team wünscht all seinen 56 Alumni einen guten Start in ihre gerade begonnene Ausbildung und gratuliert den 26 Alumni, die ihre Ausbildung in diesem Quartal erfolgreich abgeschlossen haben. Die gAG München ist außerdem sehr dankbar fürdie gute Zusammenarbeit mit ihren Kooperationspartnern wie auch Kolleg*innen deutschlandweit und für die Unterstützung von Partnern und Spendern, die die Umsetzung des digitalen Programms ermöglichen.